Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualiseren Sie auf Edge, Chrome, Firefox.

Kino Marie Wochenende 2019

Kino Marie Wochenende 2019

Petra Volpe Film-Retrospektive

Von
Theater Marie
Jahr
2019

Die Kulturkommission Suhr und das Theater Marie veranstalten von Freitag, 5.4.2019 bis Sonntag, 7.4.2019 eine Film-Retrospektive der Suhrer Filmemacherin Petra Volpe und freuen sich ausserordentlich, dass Petra Volpe am Samstag, 6.4. und am Sonntag, 7.4.2019 persönlich im ehemaligen Kino Central in Suhr anwesend sein wird.

Programm

Fr 5.4. 20:00 Schönes Wochenende [2006]
Sa 6.4. 19:00 Petra Volpe im Gespräch mit Marianne Klopfenstein
Sa 6.4. 20:30 Die göttliche Ordnung [2017]
So 7.4. 14:00 Heidi [2015] anschliessend können die Kinder mit Petra Volpe diskutieren
So 7.4. 17:00 Traumland [2013]

Hintergrund

2017 erregte die in Suhr aufgewachsene Regisseurin Petra Volpe mit ihrem Film «Die göttliche Ordnung», welcher von der Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz handelt, weltweit für Aufsehen. «Die göttliche Ordnung» wurde in der Schweiz mit über 340 000 Besucherinnen und Besucher, so viele wie kein anderer Schweizer Film im 2017, zum Publikumsrenner. Ihr Film wurde im gleichen Jahr am New Yorker Tribeca Film Festival gezeigt. Dort gewann Volpe den «Nora Ephron Award» – benannt nach der 2012 verstorbenen Autorin von «When Harry Met Sally» – und den Publikumspreis. Unter dem Namen «The Divine Order» war Volpes Film nun auch auf der internationalen Ebene aufgegleist und wurde in viele Länder verkauft. Volpe schrieb auch das Drehbuch zum Film «Heidi» und trug mit dazu bei, dass bis jetzt weltweit über 3,5 Millionen den Film im Kino anschauten. Heute ist Petra Volpe die erfolgreichste Frau, wahrscheinlich sogar der erfolgreichste Mensch der Schweizer Filmbranche. Dabei waren ihre Voraussetzungen als Gastarbeiter-Kind alles andere als vielversprechend. Die Verbindung ihrer Eltern, zwischen der Tochter des Suhrer Bäckers Schmid und des Sohnes eines italienischen Gastarbeiters, war 1970, als Petra Volpe in Suhr geboren wurde, noch ein Skandal. «Ein kleines, dickes Italiener-Kind mit Brille», sagt sie über sich, hineingeboren in eine Welt der «kleinen Erwartungen», in der Kultur keine Rolle spielte. Die Kulturkommission Suhr versuchte bereits 2017, Petra Volpe für eine Veranstaltung an ihren Geburtsort nach Suhr einzuladen. Aber nachdem ihr Film von der Schweiz ins Oscar-Rennen geschickt wurde, verlagerte sich ein wesentlicher Teil ihres Lebens in die USA. Auch wenn es ihr Film leider nicht in die Shortlist für den besten fremdsprachigen Film schaffte, wurde 2017 für Volpe zu einem Kampagnenjahr, zu einem Jahr des Befragtwerdens, einem Jahr des Promotens und des Lobbyings für ihre Arbeit resp. ihren Film.

Kurze Rezensionen der gezeigten Filme

 

SCHÖNES WOCHENENDE [2006]

Hausfrau und Mutter Therese Karlen bricht an einem Wochenende spontan aus dem Familientrott aus und überlässt die rotzfreche Teenagetochter Melanie und Sohn Valentin ihrem jovialen und überforderten Ehemann Alois. Sie macht mit Liselotte, einer älteren Dame, eine Reise durch die Schweiz und zu sich selbst. [www.swissfilms.ch]

DIE GÖTTLICHE ORDNUNG [2017]

Nora ist eine junge Hausfrau und Mutter, die 1971 mit ihrem Mann und zwei Söhnen in einem beschaulichen Schweizer Dorf lebt. Hier ist wenig von den gesellschaftlichen Umwälzungen der 68er-Bewegung zu spüren. Der Dorf- und Familienfrieden kommt jedoch gehörig ins Wanken, als Nora beginnt, sich für das Frauenstimmrecht einzusetzen… [www.swissfilms.ch]

HEIDI [2015]

Rührend, aber nicht kitschig, herzerweichend, aber nicht anbiedernd: So erzählen Regisseur Alain Gsponer und Drehbuchautorin Petra Volpe Johanna Spyris Kinderklassiker. Ein starker Film – nicht nur für Kinder. Man fiebert mit im Kino, man leidet und freut sich – wie wenn man die Geschichte zum ersten Mal sehen würde. [Sabine Altorfer, AZ Medien AG]

TRAUMLAND [2013]

Traumland ist eine Milieustudie, ein Drama, in dem viele kleine Episoden sich zum herben Weihnachtsblues türmen und an dessen Ende eine junge Frau in bitterkalter Morgendämmerung mutterseelenallein auf einer Bank über der Stadt sitzt. Traumland ist nicht lieblich, nicht unterhaltsam, nicht vergnüglich – aber verdammt eindrücklich. [Filmkritik von Irene Genhart, Printausgabe 1/2014]

 

Fotografie

Nadja Klier

Partner und gefördert durch

Kulturkommission Suhr